WakeUp! - Futter für's Hirn

WakeUp! - Futter für's Hirn

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Transkription

Lena: Hallo Petra, schön, dass du dir Zeit genommen hast heute. Wir steigen gleich mal ein mit der ersten Frage und zwar: Was machst du gerne, wenn du so richtig Spaß haben willst?

Petra: Also ich gehe gerne tanzen und was mir immer Spaß macht ist einfach das Trommeln. Das könnte ich den ganzen Tag.

Lena: Dann interessieren wir uns natürlich für dein Engagement… was macht für dich das Engagement so wichtig?

Petra: Wir leben auf einer Welt und da sollte Zusammenhalt oder sich gegenseitig helfen oder auch Spaß haben eigentlich wichtiger sein als Geld oder Titel (?) hinterher zu jagen. Das ist nämlich nicht das, was einem am Ende bleibt.

Lena: Und was bewegt dich aktuell beim Thema „Engagement“? Gibt`s was Konkretes, womit du dich gerade befasst? Vielleicht auch etwas, was dir Sorgen macht?

Petra: Also Sorgen macht mir aktuell wirklich, dass es einfach viele unvernünftige Leute gibt in Zeiten von Corona. Dass die Leute zu kurz kommen, die eigentlich nichts dafür können wie Tanzstudios, weil sie jede Hygiene-Maßnahme beachtet haben und sich bemühen, dass alles ordentlich und vernünftig abläuft. Leider sind es dann meistens diejenigen, die es büßen müssen, wenn es zu viele Leute privat in solchen Zeiten Unsinn machen.

Perdita: Du hast uns ja auch erzählt, dass du dich jetzt auch für Umweltschutz engagierst. Was hat dich dazu bewegt?

Petra: Also draußen war ich schon immer gerne, weil ich auch am Land aufgewachsen bin und dadurch ist man eigentlich sofort immer draußen, wenn das Wetter schön ist. Und was die Erde betrifft, sehe ich das so, dass wir hier nur zu Gast sind und deswegen sollten wir die Erde als Freund betrachten. Dazu gehört für mich auch der Umweltschutz. Man soll sich dazu Gedanken machen, wo man Sachen kauft und wie man das „Gast sein“ genießen kann.

Perdita: Du hast das Projekt „Stufenlos“ in Passau initiiert und das bietet die Möglichkeit, dass junge Menschen ohne Behinderung ins lokale Jugendzentrum gehen und auf Behinderte treffen. Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen das Projekt zu gründen und wie hast du das ins Laufen gebracht?

Petra: Genau, Stufenlos gibt es bereits seit 12 Jahren. Davor war das Thema „Inklusion“ noch nicht ganz so selbstverständlich, wie es heute immer mehr wird. Ich hatte das Problem, dass ich keinen Anschluss gefunden habe. Dann ist mir die Idee gekommen etwas mit Behinderten und „normalen“ Menschen sag ich jetzt mal, zu machen. Kurz darauf bin ich dann auf das Zeughaus gestoßen und hab mir Feedback zu meinem Vorschlag geben lassen. Die Idee wurde sehr offen und begeistert begrüßt und auch von einer Bekannten bei der Lebenshilfe hatte ich Unterstützung und ist so in Laufen gekommen.

Perdita: Wie läuft „Stufenlos“ ab?

Petra: Zu den Öffnungszeiten vom Zeughaus, kann jeder Interessierte (mit oder ohne Behinderung) vorbeikommen. Auch den Aufzug, der dann recht zeitig eingerichtet wurde sowie eine behindertengerechte Toilette, können benutzt werden. Ihr bekommt jederzeit Hilfe. Wir spielen Billard, essen und trinken was und unterhalten uns gut. Ganz normale Sachen eben.

Perdita: Was wünscht du dir, was sich im Denken/Handeln/Verhalten von Menschen in Bezug auf Inklusion ändern sollte? Was sollte sich ändern, damit unser Miteinander inklusiver wird?

Petra: Also zuallererst finde ich, dass sich über die letzten 10 Jahre (mittlerweile bin ich 32) unendlich viel getan hat. Es ist selbstverständlicher geworden, man macht nicht mehr so einen Unterschied. Inklusion heißt nicht immer „Ich erwarte etwas von den Menschen ohne Behinderung, sondern auch von mir, als behinderte Person wird auch erwartet, dass ich mich inklusiv verhalte.“ Man sollte sich gegenseitig helfen, wenn man beispielsweise sieht, dass jemand neben sich Einkäufe hat und diese tragen und verstauen muss. Meine Nachbarn haben mir schon öfters Hilfe angeboten ohne ein großes Thema draus zu machen. Das ist für mich Inklusion, auf sich gegenseitig Acht geben. Jeder hat irgendetwas, was er/sie nicht so gut kann und das man sich da einfach unterstützt. Behinderung oder nicht!

Perdita: Vielen Dank für das Gespräch Petra und dass du dir Zeit genommen hast.

Petra: Gerne!

Über diesen Podcast

Gesellschaftspolitische Themen, gesellschaftspolitisches Engagement – alle reden darüber, aber was heißt das überhaupt?
Im Podcast „WakeUP – Futter fürs Hirn“ gehen Lena und Perdita der Sache auf den Grund. In 30 Minuten servieren wir euch Futter fürs Hirn zu Nachhaltigkeit, Demokratie, Engagement und Co. Wir reden darüber, was uns bewegt und geben euch im Faktencheck die wichtigsten Infos zum Thema. In jeder Folge laden wir einen Gast ein, dem wir fünf Fragen stellen – und nur fünf Minuten Zeit geben, darauf zu antworten. Damit es nicht beim Reden bleibt, bekommt ihr am Ende jeder Folge eine kleine Challenge von uns, denn Veränderungen passieren bekanntermaßen nicht von alleine!

von und mit Jennifer Heinrich, Katja Stockinger, Perdita Wingerter

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